Vorschau zur 1. Friends Life Women’s Tour

Unberechenbarkeit sorgt bei Premiere für große Spannung

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Unberechenbarkeit sorgt bei Premiere für große Spannung"
Weltcup-Spitzenreiterin Elizabeth "Lizzie" Armitstead (Boels-Dolmans, li.) ist das Zugpferd für die britischen Medien. | Foto: Cor Vos

07.05.2014  |  (rsn) - Die 1. Friends Life Women’s Tour steht vor der Tür und wartet mit einem beeindruckenden Starterfeld auf. Doch das ist kein Wunder, denn die Veranstalter in England haben dafür gesorgt, dass ihr Rennen in den letzten Monaten stark gepusht wurde - und die Belohnung war am Vorabend der 1. Etappe in Oundle eine sehr gut besuchte Pressekonferenz. „Das ist eine tolle Bühne für den Frauen-Radsport“, freute sich Weltmeisterin Marianne Vos angesichts des großen Andrangs.

Die Women’s Tour dürfte sich in kürzester Zeit als eine der wichtigsten Rundfahrten im Frauen-Kalender etablieren - dafür sorgt allein schon das Preisgeld, das dem der Tour of Britain für Männer entspricht und somit so hoch ist wie bei fast keinem anderen Frauenrennen. Ein einziger Etappensieg in Großbritannien bringt beispielsweise 25 Prozent mehr Geld in die Kasse als der Gewinn des Weltcuprennens Flèche Wallonne. Für den Gesamtsieg gibt es fünf Mal so viel Geld wie für den bei der prestigeträchtigsten Rundfahrt des Jahres, dem Giro Rosa.

Es ist deshalb auch kein Wunder, dass beinahe alle Top-Teams angereist sind und ihre besten Fahrerinnen mitgebracht haben. Die Qualität des Starterfeldes um Vos und die Weltranglistenerste Emma Johansson (Orica-AIS) sowie die Weltcupspitzenreiterin Elizabeth Armitstead (Boels-Dolmans) ist herausragend.

Auch wenn Doppel-Weltmeisterin Giorgia Bronzini (Wiggle-Honda) die Erwartungen schmälerte: „Meine Form ist derzeit nicht ideal, wie man an meiner Stimme hören kann“, sagte die Sprinterin des gerade in seiner britischen Heimat viel beachteten Wiggle-Honda-Teams. „Unser Ziel ist es, zum Beispiel Linda Villumsen im Gesamtklassement möglichst weit nach vorne zu bringen und vielleicht eine Etappe zu gewinnen.“

Für die Frauen in Schwarz-Orange tritt auch Charlotte Becker in England in die Pedale. Neben ihr stehen mit Lisa Brennauer und Trixi Worrack (beide Specialized-lululemon) sowie der am Fuß verletzten Romy Kasper (Boels-Dolmans) und der erst 19-jährigen Anna Knauer (Rabobank-Liv) vier weitere Deutsche am Start.

Die Schweiz startet mit einer von Jolanda Neff sowie Jutta Stienen angeführten Nationalmannschaft und schaut außerdem auf Doris Schweizer, Kapitänin der Equipe Astana-Be Pink. Die Fans aus Luxemburg werden Chantal Hoffmann (Lotto-Belisol) die Daumen drücken.

Die Strecke sieht auf den ersten Blick nicht besonders schwer aus, hat es aber trotzdem in sich. „Es geht hier ständig auf und ab“, sagte Brennauer radsport-news.com nach ihren ersten zwei Tagen im Südosten der Insel. Lange oder steile Anstiege sucht man zwar vergeblich, aber getreu dem Motto „auch Kleinvieh macht Mist“ werden die Frauen hart zu arbeiten haben.

„Eine Besonderheit ist, dass die Straßen sehr rauh sind. Auf dem Festland sind wir es gewohnt, dass der Asphalt glatter ist“, betonte Lokal-Matadorin Armitstead eine der Schwierigkeiten. Sie hofft für sich und ihr Team, dass der Belag auch rau genug sein wird, um die Rennen hart und selektiv zu machen. „Denn das brauchen wir.“

Zu erwarten ist, dass die Rundfahrt jeden Tag wie ein Eintagesrennen gefahren wird, denn da es kein Einzelzeitfahren und keine echte Bergetappe gibt, ist der Sprung in die richtige Ausreißergruppe Gold wert. In den Etappenzielen (10-6-4) und an den Zwischensprints (3-2-1) gibt es Zeitbonifikationen, die letztlich das Zünglein an der Waage sein könnten - allerdings wohl kaum, um am Ende zwischen 20 ansonsten zeitgleichen Fahrerinnen zu unterscheiden. Um täglich einen Massensprint zu sehen, scheint der Kurs deutlich zu selektiv zu sein.

Genau einschätzen konnte das vor dem Start aber keine der Fahrerinnen. „Es ist ein neues Rennen und wir wissen nicht, wie es laufen wird“, sagte etwa Johansson und freute sich eben genau deshalb: „Das ist sehr spannend!“

Die Etappen:

1. Etappe, Mittwoch 7. Mai: Oundle - Northampton, 93,8 km
2. Etappe, Donnerstag 8. Mai: Hinckley - Bedford, 118,5 km
3. Etappe, Freitag 9. Mai: Felixstowe - Clacton, 90,5 km
4. Etappe, Samstag 10. Mai: Cheshunt - Welwyn Garden City, 87,8 km
5. Etappe, Sonntag 11. Mai: Harwich - Bury St. Edmunds, 108,3 km

Die Teams: Rabobank-Liv, Astana-BePink, Boels-Dolmans, Estado de Mexico-Faren, Hitec Products, Lointek, Lotto-Belisol, Matrix Racing Academy, Optum, Orica-AIS, Specialized-lululemon, UnitedHealthcare, Wiggle-Honda, Britische Nationalmannschaft, Niederländische Nationalmannschaft, Schweizer Nationalmannschaft

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

11.05.2014Vos macht mit Sprint-Hattrick den Gesamtsieg klar

(rsn) - Marianne Vos hat mit Hilfe ihres starken Teams Rabobank-Liv, das auf der Schlussetappe der 1. Friends Life Women’s Tour in Bury St. Edmunds noch einmal ernsthafte Angriffe auf das Gelbe T

10.05.2014Vos baut mit zweitem Sieg in Folge ihre Führung aus

(rsn) – Marianne Vos (Rabobank-Liv) hat bei der Friends Life Women´sTour mit ihrem zweiten Tagessieg in Folge ihre Gesamtführung ausgebaut. Die Weltmeisterin aus den Niederlanden verwies auf der

10.05.2014Worrack: „Die Top Ten spielen keine Rolle“

(rsn) - Dass es beinahe mit dem Etappensieg für Trixi Worrack (Specialized-lululemon) geklappt hätte, konnte man nach der 3. Etappe der Friends Life Women’s Tour in Clacton-on-Sea nicht behaupte

09.05.2014Vos sprintet zum Sieg und ins Gelbe Trikot

(rsn) - Marianne Vos (Rabobank-Liv) hat die 3. Etappe der Friends Life Women’s Tour gewonnen. Die Weltmeisterin setzte sich am Ende der sehr schnell absolvierten 90,9 Kilometer von Felixstowe nach

08.05.2014Ratto bezwingt den Regen und das Peloton

(rsn) - Rossella Ratto (Estado de Mexico - Faren) hat auf der 2. Etappe der Friends Life Women’s Tour in Bedford vollendet, was sie bereits am Vortag angefangen hatte. Die Italienerin setzte sich

07.05.2014Women´s Tour: Johansson ringt Vos nieder, Worrack Vierte

(rsn) - Einen Auftakt nach Maß mit den beiden derzeit besten Fahrerinnen der Welt auf den Plätzen eins und zwei hat die Friends Life Women’s Tour in Northampton erlebt. Nach 93,8 Kilometern gewa

07.05.2014Lisa Brennauer: „Das wird ein ganz großes Ding"

(rsn) - Die deutsche Zeitfahrmeisterin Lisa Brennauer (Specialized-lululemon) hat am vergangenen Freitag beim neuen Frauenrennen Ronde van Overijssel ihren ersten Sieg in einem Straßenrennen auf UC

21.03.2014Feld der 1. Women's Tour komplett

(rsn) – Das spanische Lointek-Team und eine Schweizer Nationalauswahl vervollständigen das Aufgebot der Premiere der Women's Tour, des ersten Mehretappenrennens in Großbritannien, das im Kalender

03.03.201416 Teams starten bei der Premiere der Women’s Tour

(rsn) – Mit 16 Teams wird die erste Austragung der Women’s Tour (2.1) gestartet. Wie die Organisatoren des Rennens mitteilten, gehören dazu unter anderem Rabobank mit Weltmeisterin und Olympiasie

Weitere Radsportnachrichten

02.06.2024Pedersen gewinnt Dauphiné-Auftakt im Sprint vor Bennett

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 76. Critérium du Dauphiné (2.UWT) gewonnen. Der Däne setzte sich über 172,5 Kilometer rund um Saint-Pourcain-sur-Sioule im Massensprint

02.06.2024Malopolska: Zoidls Mut wird mit einem Doppelschlag belohnt

(rsn) - Riccardo Zoidl (Felt - Felbermayr) hat sich mit seinem Sieg auf der abschließenden Königsetappe der Tour of Malopolska (2.2) noch den Gesamterfolg gesichert. Der Österreicher war an der 8,

02.06.2024Behrens klettert stark und verpasst im Sprint knapp das Podium

(rsn) - Niklas Behrens (U23-Nationalmannschaft) hat zum Abschluss der Friedensfahrt (2.NC) am Podium gekratzt. Auf dem abschließenden vierten Teilstück mit Ziel in Jesenik fuhr der 20-Jährige als

02.06.2024Abrahamsen düpiert in Brüssel die Sprinter, Ackermann Vierter

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-Mobility) hat bei der 104. Brussels Cycling Classic (1.Pro) die Sprinter düpiert und sich nach 218,4 Kilometern mit Start und Ziel in der belgischen Hauptstadt Brüs

02.06.2024Evenepoel beim Critérium du Dauphiné ohne konkrete Ziele

(rsn) – Nach seinem Schlüsselbeinbruch bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) mit bescheidenen Zielen zum 76. Critérium du Dauphiné ins Feld zurück. “Ehrlic

02.06.2024Startet die Vuelta a Espana 2025 im Piemont?

(rsn) – Die diesjährige Vuelta a Espana beginnt am 17. August mit einem Einzelzeitfahren in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, die Gran Salida 2026 ist für Monaco vorgesehen. Wie Renndirekt

02.06.2024Roglic ist vor der Tour-Generalprobe “auf Kurs“

(rsn) – Rund zwei Monate nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt kehrt Primoz Roglic wieder ins Feld zurück. Der Slowene führt Bora – hansgrohe beim 76. Critérium du Dauphiné a

02.06.2024Wilkos feiert Solosieg bei Sportland NÖ Womens Tour

(rsn) – Nachdem sie schon in St. Pölten am ersten Tag erfolgreich gewesen war, holte sich die Polin Katarzyna Wilkos (MAT ATOM Deweloper) auf dem vierten und vorletzten Tagesabschnitt der Sportlan

02.06.2024Betz und Breuer triumphieren beim Unbound XL

(rsn) – SB – dieses Kürzel stand beim Unbound XL nach 350 Meilen über die Gravelroads des US-Bundesstaates Kansas am Samstag für ´Sieg´. Denn in den längsten beiden Rennen des prestigeträch

02.06.2024Zabel radelte nach London zum Champions-League-Finale

(rsn) – Zu den rund 30.000 Dortmunder Fans, die im Londoner Wembley-Stadion das Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid erlebten, gehörte auch Rick Zabel. Der gebürtige

02.06.2024Defekt, Sturz, 2 Minuten Rückstand - Sprintsieg: Klöser gewinnt Unbound

(rsn) – Ein Jahr nach Carolin Schiff hat erneut eine Deutsche das ´Hauptrennen´ der Frauen beim Gravel-Highlight Unbound gewonnen. Die in Kopenhagen lebende Rosa Klöser setzte sich nach 327 Kilom

02.06.2024Morton bezwingt Haga im Sprintduell beim Unbound 200

(rsn) – Lachlan Morton hat das 200-Meilen-Rennen der Männer beim Unbound Gravel in Emporia im US-Bundesstaat Kansas gewonnen. Der in Boulder in Colorado lebende, 32-jährige Australier setzte sich

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Critérium du Dauphiné (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Brussels Cycling Classic (1.Pro, BEL)