Die Giro-Bilanzen der Teams / Teil 1

Astana fuhr in einer eigenen Liga, BMC erreichte seine Ziele

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Astana war das überragende Team des 98. Giro d´Italia | Foto: Cor Vos

01.06.2015  |  (rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. radsport-news.com zieht in einer vierteiligen Reihe Bilanz: Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück geblieben?

Teil 1

Ag2r: Nachdem Kapitän Domenico Pozzovivo bereits auf der 3. Etappe nach einem schweren Sturz das Rennen aufgeben musste, war die Italien-Rundfahrt für die Mannschaft von Vincent Lavenu in Sachen Gesamtklassement praktisch schon gelaufen. Allerdings kam der Kolumbianer Carlos Alberto Betancur immer besser in Schwung und beendete das Rennen auf dem 20. Platz. Auf der 11. Etappe mit Ziel in Imola verpasste der Giro-Fünfte von 2013 als Zweiter hinter dem Russen Ilnur Zakarin (Katusha) zdem nur knapp einen Etappenerfolg. Starke Leistungen zeigte auch Patrick Gretsch. Der Deutsche legte im langen Einzelzeitfahren eine herausragende Vorstellung hin und wurde in Valdobbiadene nach 59,4 Kilometern Vierter. Doch nicht nur in seiner Paradedisziplin zeigte sich  der 28-Jähige von seiner besten Seite. Gretsch wusste auch als Helfer zu überzeugen und startete sogar noch diverse Male Ausreißaktionen, die allerdings erfolglos blieben.

Androni-Giocattoli: Der italienische Zweitdivisionär kann lediglich auf eine Podiumsplatzierung verweisen, die Franco Pellizotti auf der 11. Etappe mit Ziel in Imola herausfuhr, wo er auf dem ehemaligen Formel 1-Kurs Dritter wurde. Wenig bis nichts zu sehen war von der Sprinterfraktion. Davide Appollonio konnte als bestes Resultat einen fünften Platz einfahren, Oscar Gatto, der zur 15. Etappe nicht mehr antrat, kam dagegen nicht ein einziges Mal unter die besten 100 (!). Aktivposten des Teams von Gianni Savio waren Marco Bandiera und Marco Frapporti, die mehrmals in Fluchtgruppen mitmischten und in der Punktewertung die Plätze acht und elf belegten.

Astana: Je zwei Etappensiege durch Fabio Aru und Mikel Landa sowie ein Tageserfolg durch Paolo Tiralongo und die Plätze zwei und drei in der Gesamtwertung durch Aru und Landa machten die kasachische Equipe zum überragenden Team dieses Giro. Lediglich Gesamtsieger Alberto Contador konnte den Astana-Durchmarsch verhindern. Vor allem in den Bergen waren Aru, Landa & Co. nicht zu stoppen, wobei sich der Eindruck aufdrängte, dass selbst Helfer wie Tanel Kangert (13. der Gesamtwertung), Tiralongo (19.), Diego Rosa (23.) oder Dario Cataldo (25.) bergauf stärker waren als die Klassementfahrer der meisten anderen Teams. Das unterstreichen auch Kangerts vier Top-Ten-Etappenergebnisse, Cataldo hatte immerhin derer drei vorzuweisen. Logisch auch, dass Astana mit großem Vorspung die Teamwertung für sich entschied. Lediglich die taktische Abstimmung ließ einige Male zu wünschen übrig, was beispielsweise Paolo Bettini dem Team ankreidete. Ob der dominierende Contador aber durch mehr Cleverness in Bedrängnis hätte gebracht werden können, bleibt fraglich. 

Bardiani-CSF: Auch diesmal konnte der italienische Zweitdivisionär das Vorhaben Etappensieg in die Tat umsetzen. Verantwortlich dafür zeigte Nicola Boem auf der 10. Etappe. Der Italiener wurde zudem Fünfter der Punktewertung. Einen weiteren Etappenerfolg verpasste sein Landsmann Francesco Manuel Bongiorno auf der 18. Etappe in Verbania, als er hinter Philippe Gilbert (BMC) Rang zwei belegte. Enrico Battaglin verpasste im dritten Jahr seinen dritten Giro-Etappensieg, für ihn standen letztlich nur zwei fünfte Plätze zu Buche. Kaum Zählbares sprang für die beiden Kapitäne Sonny Colbrelli und Stefano Pirazzi heraus.

BMC: Mit zwei Etappensiegen durch Philippe Gilbert, der zudem Zweiter in der Punktewertung wurde, sowie Rang acht in der Gesamtwertung durch den konstant fahrenden Italiener Damiano Caruso kann der US-Rennstall zufrieden die Heimreise antreten. Auch der Franzose Amael Moinard (Platz 15 der Gesamtwertung) und der Kolumbianer John Darwin Atapuma (16) zeigten mehr als nur ordentliche Leistungen. Die deutschen Giro-Debütanten Marcus Burghardt und Rick Zabel erwiesen sich als zuverlässige Helfer und erreichten das Ziel in Mailand - genauso wie der Schweizer Silvan Dillier, dessen Landsmann Stefan Küng nach einem schwerem Sturz das Rennen vorzeitig beenden musste.

 

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