Kommentar zur Vuelta

Musste diese Quälerei sein?

Von Pit Weber

Foto zu dem Text "Musste diese Quälerei sein?"
Auch Simon Geschke musste nach der Zielankunft auf dem Bola del Mundo von einem Betreuer geschoben werden.| Foto: ROTH

09.09.2012  |  So abgekämpft, müde und am Ende ihrer Kräfte hat man Rad-Profis selten gesehen. Ohne die Hilfe ihrer Betreuer wären einige am Samstag nach  Überquerung der Ziellinie auf dem Bola del Mundo (2247 m) sicher vom Rad  gefallen. Am Sattel gepackt wurden sie zu einem Zelt geschoben, wo sie sich erholen und für die Anbfahrt umziehen konnten.

Wir reden hier nicht von den geschundenen Seelen des Grupettos, sondern von den Gewinnern der 20. Vuelta-Etappe. Diejenigen, die vom Rad stiegen, liefen wie alte Männer nach einem Bandscheibenvorfall.

Die Frage, die sich unweigerlich stellte: Musste das sein?

Mussten die 198 Teilnehmer der Spanien-Rundfahrt wirklich über 37 kategorisierte Anstiege und sieben Bergankünfte gequält werden, weil wir Fans das so wollen, wie Renn-Direktor Javier Guillén behauptet?

Ich meine: Nein!

Diese Vuelta war ein Plädoyer für den Griff in den Medikamentenschrank.

Wie man es besser macht, zeigt die Tour de France, die mit kürzeren Strecken und weniger Bergen trotzdem unsere Bedürfnisse erfüllt. Dass das Rennen in diesem Jahr so früh entschieden war, lag daran, dass Bradley Wiggins in diesem Jahr nur einen Fahrer fürchten musste. Und der fuhr in seinem Team.

Es kommt nicht nur auf das Profil an, sondern auf die Fahrer, ob ein Rennen spannend ist oder nicht. Auch das hat die Vuelta in diesem Jahr gezeigt. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fiel während der 17. Etappe im Mittelgebirge mit einem Anstieg der dritten und zwei der zweiten Kategorie.

Weniger ist manchmal mehr!


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