Il Lombardia: Die letzten zehn Jahre

Nibali siegte als Abfahrtskünstler, Pogacar in Sprintduellen

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Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) mit der Trophäe | Foto: Cor Vos

06.10.2023  |  (rsn) – Am Samstag steht mit Il Lombardia (1.UWT) das fünfte und letzte Monument der Saison auf dem Programm. Das "Rennen der fallenden Blätter" ist zudem das letzte WorldTour-Eintagesrennen des Jahres und lockt die besten Kletterer und Klassikerspezialisten nach Norditalien.

Wir blicken auf die letzten zehn Jahre des Herbstklassikers zurück.

107. Il Lombardia 2013: Joaquim Rodriguez
Nach seinem Sieg 2012 gelang dem Spanier im darauf folgenden Jahr die Titelverteidigung. Nach 242 Kilometern zwischen Bergamo und Lecco setzte sich der damals für Katusha fahrende Rodriguez als Solist mit 17 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann Alejandro Valverde (Movistar) durch. Das Podium komplettierte der Pole Rafal Majka (Saxo - Tinkoff), der 23 Sekunden Rückstand aufwies.

Rodriguez hatte im Finale neun Kilometer vor dem Ziel im steilsten Stück hinauf zur Villa Vergana attackiert und seinen so herausgefahrenen Vorsprung bis ins Ziel verteidigt

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108. Il Lombardia 2014: Dan Martin
Nach Platz vier im Vorjahr gelang dem Iren 2014 der ganz große Coup. Auf den 254 Kilometern zwischen Como und Bergamo siegte Martin (Garmin - Sharp) mit einer Sekunde Vorsprung auf eine neun Fahrer starke Verfolgergruppe, aus der heraus Alejandro Valverde (Movistar) vor Rui Costa (Lampre - Merida) Zweiter wurde. Der Schweizer Michael Albasini begelegte  zeitgleich Rang sechs.

Martin hatte seine entscheidende Attacke auf dem Schlusskilometer gesetzt und einen knappen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz ins Ziel gerettet.

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109. Il Lombardia 2015: Vincenzo Nibali
2015 gewann der Italiener erstmals die Lombardei-Rundfahrt. Dabei setzte sich der damals  für Astana fahrende Nibali nach 245 Kilometern zwischen Bergamo und Como als Solist mit 21 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Daniel Moreno (Katusha) durch. Rang drei ging an den Franzosen Thibaut Pinot (FDJ), der weitere elf Sekunden Rückstand aufwies.

Nibali nutzte bei seinem ersten Sieg bei einem Monument seine Abfahrtskünste und fuhr so den entscheidenden Vorsprung auf die Konkurrenz heraus.

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110. Il Lombardia 2016: Esteban Chaves
Der Kolumbianer von Orica-BikeExchange sorgte für einen echten Coup. Chaves setzte sich nach 240 Kilometern zwischen Como und Bergamo im Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe vor dem Italiener Diego Rosa (Astana) und dem Kolumbianer Rigoberto Uran (Cannondale - Drapac) durch.

Chaves war schon früh in die Offensive gegangen und attackierte schließlich 27 Kilometer vor dem Ziel am Selvino-Anstieg aus der Spitzengruppe heraus. Nur drei Fahrer konnten ihm folgen, Romain Bardet fiel allerdings kurz darauf zurück, so dass ein Spitzentrio den Sieg unter sich ausmachte, den sich Chaves als erster Profi aus Kolumbien holte.

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111. Il Lombardia 2017: Vincenzo Nibali
Zwei Jahre nach seinem ersten Sieg schlug Nibali in der Lombardei erneut zu. Wie 2015 siegte der mittlerweile zu Bahrain Merida gewechselte Italiener als Solist - diesmal mit 28 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) und 38 Sekunden auf seinen Landsmann Gianni Moscon (Sky).

Den Sieg fuhr Nibali wie zwei Jahre zuvor durch eine Attacke auf der vorletzten Abfahrt heraus - übrigens auf identischem Terrain wie 2015.

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112. Il Lombardia 2018: Thibaut Pinot
Auf der 241 Kilometer langen Strecke zwischen Bergamo und Como war der Franzosevon Groupama - FDJ der große Triumphator. Nach Platz drei im Jahr 2015 verwies Pinot diesmal Titelverteidiger Nibali mit 32 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Der Belgier Dylan Teuns (BMC) wurde mit 43 Sekunden Rückstand Dritter.

Pinot attackierte 14 Kilometer vor dem Ziel am Civiglio-Anstieg seinen letzten Begleiter Nibali und stürmte als Solist zum Sieg.

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113. Il Lombardia 2019: Bauke Mollema
Der Niederländerte feierte den ersten Sieg bei einem Monument. Nach 243 Kilometern zwischen Bergamo und Como ließt der für Trek - Segafredo fahrende Mollema den Spanier Alejandro Valverde (Movistar) undden Kolumbianer Egan Bernal (Ineos) mit jeweils 16 Sekunden Vorsprung hinter sich. Mit Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe / +0:50) auf Platz acht landete auch ein Deutscher in den Top Ten.

Wie im Vorjahr Pinot, so nutzte diesmal Mollema den Civiglio-Anstieg zur entscheidenden Attacke, mit der er sich aus der Favoritengruppe absetzen konnte.

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114. Il Lombardia 2020: Jakob Fuglsang
Wegen der Corona-Pandemie wurde der Rennkalender umgestaltet, so dass Il Lombardia diesmal nicht im Oktober, sondern Mitte August stattfanden. Den Sieg sicherte sich nach 231 Kilometern zwischen Bergamo und Como der Däne Fuglsang (Astana) als Solist mit 31 Sekunden Vorsprung auf den Neuseeländer George Bennett (Jumbo - Visma). Das starke Abschneiden von Astana komplettierte der Russe Aleksandr Vlasov mit 51 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Bester Deutscher war Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) als Siebter.

Bei sommerlichen Temperaturen sorgte Fuglsang schon 50 Kilometer vor dem Ziel für eine erste Selektion, am Civiglio-Anstieg konnten ihm nur noch sein Teamkollege Vlasov und Bennett folgen. Am letzten Anstieg des Tages nach San Fermo di Battaglia schüttelte der Dänedann auch seine letzten beiden Begleiter ab und sicherte sich den Sieg. Überschattet wurde des Rennen vom schweren Sturz von Remco Evenepoel (Deceuninck - Quick-Step). Im Finale dann wurde Schachmann von einem auf die Rennstrecke fahrenden Auto erwischt, konnte aber das Rennen beenden.

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115. Il Lombardia 2021: Tadej Pogacar
Der Tour-de-France-Sieger sicherte sich das letzte Monument der Saison. Dabei ließ UAE-Kapitän Pogacar nach 239 Kilometern zwischen Como und Bergamo im Sprintduell den Italiener Fausto Masnada (Deceuninck - Quick-Step) hinter sich. Den Sprint der Verfolger um Platz drei entschied Adam Yates (Ineos Grenadiers) zu seinen Gunsten.

Bei seinem Lombardia-Debüt attackierte Pogacar bereits 36 Kilometer vor dem Ziel am letzten schweren Anstieg des Tages, nur Masnada konnte ihm folgen, war dann aber chancenlos.

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116. Il Lombardia 2022: Tadej Pogacar
Bei der Tour de France zog er gegen Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) den Kürzeren, doch bei Il Lombardia gelang Pogacar die Titelverteidigung. Nach 253 Kilometern zwischen Bergamo und Como ließ der Slowene in einem erneuten Sprintduell diesmal den Spanier Enric Mas (Movistar) hinter sich. Den dritten Platz sicherte sich dessen Landsmann Mikel Landa (Bahrain Victorious).

Während Alejandro Valverde (Movistar) und Vincenzo Nibali (Astana Qazaqstan) in den jeweils letzten großen Rennen ihrer Karriere nicht in die Entscheidung eingreifen konnte, legte Pogacar den Grundstein zur Titelverteidigung mit seiner Attacke am Civiglio-Anstieg 19 Kilometer vor dem Ziel. Nur Mas und mit etwas Verzögerung Landa konnten ihm folgen, doch im Zweiersprint war Mas chancenlos, während Landa schon zuvor zurückgefallen war.

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